Tischgetränke

Die beiden hatten Ihren nächtlichen Streifzug mit einem Arbeitsessen nach Feierabend begonnen. Dieses wurde durch diverse Begleitgetränke bereichert.

Begonnen mit einem Glas Sekt zur Begrüßung am Empfang. Gefolgt vom Rest der Flasche, um die Wartezeit zu verkürzen, da der reservierte Tisch noch nicht frei war. Ein Abschiedsachterl mit den länger gesessenen Tischbesetzern zu Ehren deren Abgangs. Da die Weinkenner in diesem Zuge auch den Abgang des guten Weines bemerkten, schickten sie zu dessen Ehren gleich noch ein Glaserl hinterher.

Als die lästigen Vorbesitzer des Tisches endlich ausgetrunken hatten und gingen, setzten sich der Direktor und die Direktorin hin.

Der freundliche Kellner brachte ihnen als Appetizer ein Glas Sherry, dass während des Studiums der Speisekarte dreimal nachgefüllt werden musste, bis eine Entscheidung gefallen war. Man entschied sich für Bier. Der Kellner brachte es rasch, da er aufgrund des Zustandes in den sich die beiden langsam begaben, bereits mit einem ordentlichen Trinkgeld rechnete. Nachdem sich die turtelnden Bankchefs mithilfe eines Glases selbst gebrannten Zwetschgenschnapses über das Essen einig wurden, bestellten sie.

Direktorin Ulmer von der Sparbank ein Glas Chardonnay zum Rindsrollbraten in Rotweinsauce, Direktor Paulitsch schloss sich gerne an und orderte zu einem trockenen Weißwein einen „Hirsch Jamaika“. Ein von einem betrunkenen Autofahrer frisch erlegtes Tier. Die Spuren des Aufpralls waren in der Küche mit 80%igem Jamaika Rum beseitigt worden, was dem Essen zu seinem karibischen Namen und Geschmack verhalf.

Nach diesem Ausflug in die südliche Inselwelt spülten sie den exotischen Geschmack und die zwischen den Zähnen verkanteten Fleischreste mit einem Krügerl heimischen Hopfengebräus endgültig in die Tiefen Ihrer Verdauungstrakte. Damit auch alles sicher dort ankam, wo es hinsollte, wurde gleich ein Verdauungsschnapserl hinterhergeschickt.